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Streiflichter: Nach Ja-Wort direkt auf die Wiesn
Er kommt nicht einmal aus dem Schneider. So geht es dem Wiesnigel Ignaz, wenn er sich mit den Bedienungen im Schafkopfen misst. Dafür machte er eine sensationelle Entdeckung: ein Zehner-Biermarkerl zum Abzwicken für zehn Mass. Das sind die neuen Streiflichter vom Rosenheimer Herbstfest.
Ein einziges Bierzeichen für zehn Mass Festmärzen? Der Wiesnigel Ignaz traute seinen Augen nicht, als ihm Wolfgang Dichtl, Prokurist und Zeltmeister der Flötzinger-Brauerei, die neueste, nicht ganz offizielle Ausführung der beliebten Biermarkerl in Form einer praktischen Zehnerkarte zum Abzwicken präsentierte. „Das kenne ich schon lange“, ergänzte Hans Rutz, der neue Kapellmeister der Wasner Musi, der sogleich seine Zehnerkarte für den Rosenheimer Stadtbus aus seiner Geldbörse holte.
+++ Weitere Fotos und Artikel zur Wiesn gibt‘s auf der Herbstfest-Webseite +++
Im Gegensatz zum Bus-Bilettl ist die „Masstercard“ für zehn Liter Festmärzen leider (noch) kein gültiges Zahlungsmittel. Doch der Ignaz träumt schon von Abzwickkarten in allen Varianten: fürs Bier, das Hendl, den Promille-Express. Ganz nach dem Ambros-Motto: Zwickts mi, I glaab I dramm...
Ein Hinschauer ist der neue Wiesnkrug von Auerbräu, den es in „Evis Wiesn Laderl“ zu kaufen gibt. Der Erlös geht an die Rosenheimer Tafel. Entworfen wurde der Festkrug vom Südtiroler Künstler und Grafiker David Klotz (32), der dort auch ein erfolgreicher Designer ist.
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Das Motiv auf der Außenseite zeigt ein Ensemble aus Bäumen, Quellwasser, Brezn und Ähren, die nicht nur die Reinheit der natürlichen Zutaten symbolisieren sollen. Sie verschmelzen sich darüber hinaus harmonisch mit einer Rose als Symbol für Rosenheim. So steht das Ganze für den einzigartigen Geschmack des Auer-Festmärzens. Das fließende Design gefällt auch der Miss Herbstfest Anna Birklein und ihren beiden Vorgängerinnen Lisa Baier (2003, links) und Bernadette Deutschenbaur (2015) sichtlich.
Schafkopf gehört zu Oberbayern wie die Wiesn. Da kann man auf eine Sau spielen oder einen Dackel mit mehreren Spatzn – ein tierisches Vergnügen für den Wiesn-Igel Ignaz. Aber nur, bis ihm Flötzinger-Bedienung Elisabeth Adlmeier jetzt die Grenzen aufgezeigt hat bei seinem fünftrümpfigen Gras-Wenz mit Schellensau, Schellenachter und Schellensiemer. Koa gmahte Wiesn, aber gewinnbar – allerdings ned gegen die Lisi Gnadenlos, die den Ignaz als Ausspielerin dreimal mit ihren Schellen (Bild) eiskalt traf.
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Erst die Sau weggestochen, dann die zwei Spatzn erwischt, und die Mitspieler schmierten aa no fleißig. So kam der Ignaz nur auf 14 Augen: Schneider, scheene Blamage! Jetzt lässt er von Wenz und Solo lieber die Finger weg und macht stattdessen nur noch Ruafspiele: „Lisi, i ruaf di – und du bringst ma no a Mass!“
Mit Bedauern beklagt der Wiesnigel Ignaz heuer das Fehlen zweier Wiesnschmankerl, auf die er sich in den letzten Jahrzehnten immer besonders gefreut hat. In Kaulichs Ochsenbraterei im Zeltanbau der Auerbräu-Festhalle gibt es 2022 keine Ochsensuppe mehr. Hier hat offenbar das 50-prozentige Wassersparen der Auer-Brauerei bei der Märzenbier-Herstellung zu 100 Prozent durchgeschlagen.
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Auf dem Trockenen landete auch der Ignaz, als er bei Bierbichler einen schmackhaften Steckerlfisch-Zander – früher gab es hier sogar einmal Hechte – ordern wollte: „Haben wir derzeit nicht – die Lieferanten verlangen zu hohe Preise“, hieß es. Was erlauben Züchter? Da bleibt dem Igel nur ein Hechtsprung in seinen Lieblings-Badesee…
Politisch gesehen hat Rosenheims Vizebürgermeister Daniel Artmann Aufstiegsambitionen, im Flötzinger-Zelt ging es für ihn jetzt erst einmal in die Tiefe. Der Druck kam in diesem Fall nicht von der Opposition, sondern von Sohn Leopold (6) und Tochter Charlotte (1). Denen behagte es nur bedingt, dass sich der CSU-Politiker und dessen Frau Annette Resch am Biertisch angeregt mit dem Rosenheimer OB Andreas März unterhielten.
Der stolze Papa verhielt sich politisch klug und saß flugs auf dem Boden einer kleinen Spielecke in der Flötzinger-Box, wo sich unter anderem Matchbox-Autos für Kinder, Malsachen, Bücher und Kuscheltiere befinden. Den Kindern gefiel das gemeinsame Spielen, und so durfte Artmann wenig später wieder zum Höhenflug ansetzen. (Noch) nicht zum politischen, der ihn in den Landtag führen soll, aber für die Rückkehr auf die Bierbank reichte es allemal. Und die ist ja keine Hinterbank, auf der Artmann sicher nicht landen will.
Wiesnzeit ist immer auch Heiratszeit. Viele frisch getraute Hochzeitspaare zieht es nach der Trauung auf das Herbstfest – so auch Franziska (geborene Wurm) und Tobias Treibenreif. Marisa Steegmüller vom Flötzinger Bräu war eine der ersten Gratulantinnen in der Brauereibox.
Gibt es etwas Köstlicheres als eine Wiesnbrezn? Für den kleinen Pauli Baranowski aus Schechen, hier im Genießermodus im Auer, sicher ned!
Karussell fahren, Büchsenwerfen, so lange Zuckerwatte schlecken, bis das halbe Gesicht verklebt ist– und all das ganz ohne das nervende Gedrängel der Erwachsenen. Am Montagvormittag jedenfalls gehörte die Wiesn exklusiv den Kleinen: Der Wirtschaftliche Verband (WV) als Herbstfest-Veranstalter hatte etwa 350 Kindergartenkinder aus Stadt und Landkreis Rosenheim zu einem Morgenbummel auf das Festgelände eingeladen.
Natürlich gab es dabei einen kräftigen „Frühbucherrabatt“ mit allerhand Freifahrten, und dazu ein Lebkuchenherz. Auf diesem Gruppenbild mischen sich unter anderem WV-Geschäftsführer Klaus Hertreiter, seine Assistentin Petra Harzenetter, Miss Herbstfest Anna Birklein und Wiesn-Clown Rudi Balloni unters junge Wiesnvolk. Augenblicke später schwärmten die Wiesn-Frühaufdreher aus und nahmen die kindgerechten Fahrgeschäfte und Buden in Beschlag, die extra bereits am Vormittag ihre Maschinen anwarfen.
Als BR-Kultradioreporter Karlheinz Kas auf der Wiesn den Ministerpräsidenten traf, ging es natürlich um Fußball. Markus Söder, bekennender „Glubberer“ (also Nürnberg-Fan), stellte dabei den Karlheinz als Blauen (also Sechzger Löwen) hin. Was nicht stimmt. Ein eingefleischter Löwe ist Kas nie gewesen. „Das haben aber viele gemeint, weil ich früher, zu Wildmosers Zeiten, oft die Löwen kommentieren durfte“, erklärt der Trostberger. Kas betonte, er habe sich über jeden bayerischen Sieg gefreut – egal ob FC Bayern, 1860, Nürnberg, Augsburg und so fort. Ganz im Gegensatz zu unserem Landesvater, frotzelte der Ignaz, dem er zwecks besserer Klarsicht empfahl, die fränkische Vereinsbrille wenigstens ab und zu abzunehmen.
Erste Wiesn-Streiflichter vom Herbstfest: Von Bierduschen und tollen Premieren
Wiesn-Streiflichter vom Montag: Das Herbstfest nimmt Fahrt auf - und feiert historische Premiere
Wiesn-Streiflichter vom Dienstag: Auf dem Rosenheimer Herbstfest geht‘s weiter rund
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